Es ist Aufgabe der Presse, die Zeit und ihren Wandel, die Auseinandersetzung und manchmal auch den Kampf um den richtigen Weg zu dokumentieren – in Text, Bild und Ton. Nicht immer passt es allen. Bei gewalttätigen Demonstrationen in West-Berlin wurden 1988 Pressefotograf*innen und Filmteams von der Polizei verprügelt. Aktuell stellt eine rechtsextreme Partei im Bundestag den Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk in Frage, Querdenker*innen drohen Journalist*innen nicht nur mit Gewalt, sie schlagen auch zu. Wenn keine Presse vor Ort sein soll, dann soll es keine unabhängigen Bilder und Berichte geben. Eine freie Presse ist immer in Gefahr – selbst in unserem Land.
Auch Pressefotograf*innen wissen nicht, was und wann etwas passieren wird: Wer macht eine Pressekonferenz, wann startet ein geheimer Atommüll-Transport, wo wird ein leerstehendes Haus besetzt? Am 9. November 1989 um 18 Uhr wusste Dirk Wildt noch nicht, dass er drei Stunden später am Ost-Berliner Grenzübergang Sonnenallee stehen würde, an dem er Weltgeschichte erleben und mit seiner Kamera für viele andere dokumentieren durfte: die Maueröffnung der DDR.
Von 1982 bis 1991 hat er knapp 30.000 Fotos gemacht. Für diese Ausstellung kamen 220 in die engere Auswahl und 42 werden nun als Exponate im Ausstellungsraum der Künstlergruppe Agon gezeigt.  Als besonderer Gast, Zeitzeuge und Gesprächspartner bei der Vernissage stellte der Bundestagsabgeordnete Erhard Grundl die Ausstellung in den Kontext der aktuellen Erinnerungskultur, der auch seine Arbeit entscheidend prägt. DieVernissage fand am Samstag, 04. November als erfolgreiche Satellitenveranstaltung im Rahmen der WoZu Demokratie mit hundert Gästen statt.

Ort: AGON-Ausstellungsräume | Höllgasse (Ecke Steiningergasse), Passau
Ausstellungsdauer: 05. – 21. November
Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 13 Uhr und von 15 bis 19 Uhr
Eintritt frei

Vernissagen-Fotos: 1, 2 Dionys Asenkerschbaumer / 3, 4, 5 Matthias Weigl

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