Es war ein hochkarätiger Abend mit herausragenden Schauspielern und Musikern, einer meisterhaften Inszenierung sowie einer tief bewegenden, tragischen Geschichte.

Am 7. November 1918 wurde in Bayern die Wittelsbacher Monarchie abgeschafft und der Freistaat Bayern ausgerufen. Dass der Freistaat, der von konservativen Kreisen so stolz im Munde getragen wird, ausgerechnet von dem Sozialisten Kurt Eisner proklamiert wurde, wird hierzulande gerne unter den Tisch gekehrt. Viele Details der wirren Vorgänge bis zur Niederschlagung der Räterepublik sind wenig bekannt. Ein Grund mehr für Hans und Sabeeka Gangjee-Well, anlässlich des 100. Jubiläums der Ausrufung des Freistaats Bayern genau zu recherchieren und mit einer szenischen Lesung samt Musik eindrucksvoll an eine der spannendsten Phasen der Demokratiegeschichte zu erinnern.

Als erzählerischen Rahmen wählen Hans Well und seine Frau Sabeeka – die beiden haben das Drehbuch geschrieben – den Gang einer kleinen Besuchergruppe unter der resoluten Führung von Gisela Schneeberger in die Katakomben des Museums der Bayerischen Geschichte, in die öffentlich kaum zugängliche „Abstellkammer der Münchner Revolution 1918/19“.

Gert Heidenreich, Gisela Schneeberger, Bernhard Butz, Maria Peschek (sie war kurzfristig für Johanna Bittenbinder eingesprungen) und Heinz-Josef Braun lasen die Texte. Hans, Sarah, Tabea und Jonas Well sowie Lukas Berk musizierten. Die 400 Besucher im Kellberger Kurgästehaus zollten den Akteuren frenetischen Beifall.

„Rotes Bayern – es lebe der Freistaat!“ hat 2019 den Deutschen Hörbuchpreis gewonnen.

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