Außen grün, innen braun?

Auf dem Land scheint die Welt noch in Ordnung, so kommt es uns oft vor. Doch ein Blick hinter manche Fassade zeigt: Auch hier gibt es einen braunen Sumpf. Neonazis und andere rechtsradikale Kräfte versuchen, sich innerhalb der ökologischen und esoterischen Szene zu verankern und mimen die netten Bauern von nebenan. Doch wer und was steckt dahinter? Wie gefährlich ist die Szene? Und wie können wir ‚rechte Ökos‘ von ‚echten Ökos‘ unterscheiden?
Nach dem Vortrag blieb Zeit für eine Diskussion mit dem Referenten Sebastian Lipp. Er recherchiert und berichtet als Journalist für verschiedene Medienhäuser, darunter Zeit online, öffentlich-rechtliche Sendeanstalten und einige Tageszeitungen. Sein Schwerpunkt: Die Umtriebe von Rechtsradikalen v.a. in Bayern und Württemberg. Vom Bayerischen Journalistenverband wurde er für seine Recherche zum rechten Untergrund im Allgäu zum Tag der Pressefreiheit ausgezeichnet.

Ort: Seminarraum der Biobäckerei Wagner, Am Zugsberg 1 (an der B85 zwischen Tiefenbach und Ruderting)
Zeit: Mittwoch, 26. Oktober, 18:15–20:00 Uhr

Wie verhält sich der Mensch zur Natur?

Wie verhalten sich Mensch und Natur zueinander? Vielfältige Antworten auf diese Frage werden in Dokumentationen oder Spielfilmen auf anschauliche Weise gegeben. Gemeinsam widmeten sich der Workshopleiter und die 60 Schüler*innen ausgewählten Inszenierungen, die sie wahrnehmen, analysieren und diskutieren konnten, um sie umweltethisch einzuordnen. Worin besteht ein problematisches, worin ein harmonisches Naturverhältnis – und was folgt daraus? Zum Abschluss des Workshops wurden eigene Filmideen in einer Skizze festgehalten.

Den Workshop leitete Dr. Florian Wobser. Er arbeitet als Akadem. Rat an der Lehrprofessur Philosophie (Universität Passau), Schwerpunkte: Medien, Ökologie, Bildung/Didaktik.
Unterstützt wurde er von der Beratungslehrerin des ASG, Frau Barbara Grimm.

Nabelschnur zur Welt

Der von Heiner Feldkamp edierte und kommentierte Briefwechsel zwischen dem ostdeutschen Schriftsteller und Dissidenten Reiner Kunze und dem westdeutschen Literaturkritiker Jürgen P. Wallmann aus den Jahren 1969 bis 1977 ist ein großartiges Dokument deutsch-deutscher Geschichte. Die Briefe machen sichtbar und nacherlebbar, wie Reiner Kunze, als er noch in der DDR lebte, um künstlerische Freiheit und Anerkennung gerungen und wie er als Bürger mutig und mit hohem existenziellen Risiko für die freiheitlich-demokratischen Rechte gekämpft hat. Die Briefchronik kann zudem als ermutigender Beleg dafür gelesen werden, wie groß die Widerstandskraft der Poesie ist.

Oliver Karbus, Regisseur und Schauspieler am Landestheater Niederbayern, hat für seine Lesung eine kluge und eindrucksvolle Auswahl an Briefauszügen zusammengestellt, die zusammen mit seiner großartigen darstellerischen Leistung das Publikum in den Bann zog. Die existentiellen Bedrohungen durch den staatlichen Repressionsdruck wurden förmlich nacherlebbar. Gemeinsam mit den musikalischen Intermezzi des Multiinstrumentalisten Martin Kubetz aus Regensburg, die jeweils den gelesenen Passagen nachspürten, entstand ein großartiges Gesamtkunstwerk. Mehr als 120 Gäste im übervollen Auditorium des Gymnasiums Untergriesbach waren sichtlich beeindruckt und forderten dem Vorleser schließlich eine Zugabe ab.

Täter – Helfer – Trittbrettfahrer

Der Verein für Ostbairische Heimatforschung nahm das Erscheinen eines Buches, das 25 NS-Belastete aus Niederbayern porträtiert, zum Anlass für eine Podiumsdiskussion. Über die Frage, wie man mit der regionalen NS-Vergangenheit angemessen umgeht, diskutierten der Herausgeber Dr. Wolfgang Proske, der Autor Dr. Hans Göttler, der Journalist Dr. Stefan Rammer sowie zwei Vertreterinnen des Schülerinnenparlaments der Gisela-Schulen Passau-Niedernburg. Die Moderation übernahm Dr. Markus Eberhardt, der Vorsitzende des veranstaltenden Vereins.

Wolfgang Proske führte in sein Projekt ein, das bislang zur Edition von 14 Bänden führte; sechs weitere sollen folgen. Der Herausgeber sucht sich für die Beiträge zu NS-Belasteten in den jeweiligen Regionen geeignete Autoren. Für Niederbayern waren das u.a. die beiden Diskussionsteilnehmer Hans Göttler und Stefan Rammer, die auf dem Podium die Personen Max Matheis (Passau) und Otto Erbersdobler (Fürstenzell) als NS-Belastete charakterisierten.

Die Diskussion ging auf den Umgang mit den belasteten Personen ein, was für die Stadt Passau auf die Frage zugespitzt wurde, ob es nach wie vor eine Max-Matheis-Straße geben sollte. Die Tendenz auf dem Podium ging deutlich hin zur Umbenennung.

Abschließend drehte sich das Gespräch um die Probleme und Erfahrungen mit der aktuellen Entwicklung, die neben den vielfachen Krisen ja auch eine Krise der Wahrheit und ein Aufleben des Rechtspopulismus kennzeichnet. Die beiden Schülersprecherinnen berichteten über ihre Erfahrungen mit rechtsextremer Hetze und vorgängig auch darüber, wie sie sich in der Schule mit der Geschichte der NS-Zeit beschäftigen. Die Statements der Schülerinnen zeigten einen reflektierten und souveränen Umgang mit populistischer Propaganda in der Nutzung der sozialen Medien.

Film: Girl Gang

„Es ist ganz einfach, so zu sein wie ich”, sagte Leonie. „Kommt und folgt mir.“
Ein 14-jährges Mädchen auf ihrem Weg nach ganz oben: als Teenager-Influencerin mit Millionen von Followern ist Leonie Idol und Märchenfigur zugleich. Der Preis dafür ist der Verzicht auf ein privates Leben, um möglichst viel Geld mit selbst generierten Posts zu verdienen. Offline zu sein ist für sie und sehr viele Jugendliche eine Katastrophe in ihrem Teenagerdasein. Der Wunsch, dem Idol nahe zu sein und ein ähnliches, scheinbar sorgenfreies Leben zu führen, ist groß, doch ist er auch erfüllbar? Ist er überhaupt erstrebenswert? Oder eher ein Alptraum?
Der Film ließ sowohl Leonie selbst, als auch Fans und Eltern zu Wort kommen und gab einen faszinierenden Einblick in die Welt der Social Media mit all ihren Facetten.
Schweiz 2022, Regie: Susanne Regina Meures, Originalfassung: Deutsch

Im Anschluss fand ein Filmgespräch im ProLi statt mit
Dr. Christian Müller (im Team der didaktischen Innovationslabore der Universität Passau)
Valentin Lindinger (Social Media Agentur Paradieswerkstatt)

Zum Trailer

Zeit: Dienstag,18. Oktober | 20:00 Uhr
Ort: ProLi Kino, Passau

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