Carl Friedrich Goerdeler war der führende Kopf des zivilen Widerstandes gegen Hitler. Er hat sich über zwei Jahrzehnte hinweg intensiv mit dem Nationalsozialismus auseinandergesetzt. Die totalitäre, menschenverachtende Politik Hitlers stärkte in ihm die Gewissheit, dass er zum Widerstand verpflichtet ist. Bildung war für ihn ein entscheidendes Mittel, das zum Widerstand befähigt.

Nach der Einführung in die Biographie Carl Goerdelers durch einen Kurzfilm sprach Berthold Goerdeler, ein Enkel des von den Nationalsozialisten ermordeten Widerstandskämpfers. Er stellte die Bildungsarbeit Carl Goerdelers in eine Traditionslinie bis hin zu Sokrates und Platon. Er plädierte für eine Bildungsarbeit in unserer aktuellen Gesellschaft, die der Verführungskraft populistischer Parolen widersteht und sich für den Schutz einer demokratischen Grundordnung und humanistischer Werte stark macht.

Es entwickelte sich eine angeregte Diskussion, die auf die lange nachwirkende Diskriminierung der Familien von Widerstandskämpfern einging, die Schwierigkeiten des Agierens in einer totalitären Diktatur verdeutlichte und immer wieder die große Bedeutung der Entwicklung eines kritischen Geschichtsbewusstseins hervorhob.

Der Vortrag im großen Rittersaal des Schlosses Obernzell war unter den geltenden Hygienevorschriften bis zum letzten Platz besetzt.

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