Der Startschuss ist gefallen… das Ziel längst verfehlt.

Diese Aussage war für über 50 Interessierte als Überschrift des Abends über die Atommüll Standortsuche zu lesen. Das Energienetzwerk Passau und die Plattform gegen Atomgefahr hatten zu einem brisanten Thema geladen.

Vor dem eigentlichen Programm fanden sich bereits zahlreiche Teilnehmer*innen zu einer geologischen Führung mit Ludwig Bauer ein, der souverän Zusammenhänge aufzeigte und den heimischen Granit aus einem besonderen Blickwinkel präsentierte.

Im Anschluss an den aufschlussreichen Vortrag des Referenten Helge Bauer von der Initiative .ausgestrahlt über den Kontext um die Standortsuche zur Atommülllagerung entspann sich eine lebhafte Diskussion. Die Frage, wie eine Standortauswahl einer unvorstellbaren zeitlichen Dimension demokratisch verlaufen könnte, blieb wie zu erwarten unbeantwortet. Der Referent wusste zu berichten, dass sich an verschiedenen Zwischenlagerstandorten die Bevölkerung zusammen mit Wissenschaftlern und Politik darüber einigte, der Verlängerung der Lagerzeit zuzustimmen, nach Abwägung der immensen Risiken eines wiederholten Transportes.

Neben nostalgischen Gefühlen über vergangene erfolgreiche Aktionen wie in Wackersdorf oder Gorleben wurden diverse alternative bis kuriose Vorschläge und Prognosen in den Ring geworfen: „Man soll den deutschen Atommüll nach Finnland oder Sibirien verfrachten. “ – „Viel Beton über die Castoren in den Zwischenlagern kippen.“ – „Es wird viel Widerstand geben.“ – „Jede*r einzelne kann Atommüll vermeiden, wenn ökologisch vertretbare Stromanbieter gewählt werden.“ …

Die Diskussion führte nicht zu einem Konsens der Meinungen, was der Referent ausdrücklich begrüßte! Und doch wehte eine Mischung aus Kampfgeist und Skepsis gegenüber der Politik durch den Raum. Demokratische Beteiligung wünsche man sich, es stelle sich nur noch die Frage, ob diesem Wunsch von Politik und Atomlobby Rechnung getragen werden wird…

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